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Film und TiefenpsychologieProgramm › Meine liebe Rabenmutter

Meine liebe Rabenmutter

Dies ist die unfassbare und umstrittene Geschichte des legendären Kino-Stars Joan Crawford und ihres Kampfes um ihre Doppelrolle als überforderte Mutter und Schauspielerin, deren Ruhm zu verblassen droht. Die öffentliche Crawford war entschlossen, glamourös und bewundernswert, aber »Meine liebe Rabenmutter« enthüllt die private Crawford als Frau, die verzweifelt Mutter sein will; die ihre Kinder adoptiert, als sie alleine lebte und die versucht, in der zerstörerischen Film-Industrie zu überleben. Der Zorn, die lähmende Belastung und der erschreckende Abstieg in Alkoholismus und Kindesmisshandlung sind eindrucksvoll und unvergesslich dargestellt in diesem Film.

Ein stimmungsvolles Filmjuwel, zu unrecht oft als Trash bezeichnet. Der Film dürfte den Charakter der Diva Joan Crawford relativ zutreffend beschreiben, auch wenn manches übertrieben wirkt. Man mag die Crawford mögen oder nicht, interessant ist ihre Lebensgeschichte allemal. Eine Glanzleistung von Faye Dunaway, die wirklich alles gibt!

Der Film beruht auf gleichnamigen Buch (Originaltitel: »Mommie Dearest«).

Das ist der Titel der 1978 erschienenen Autobiografie von Christina Crawford. Das Buch beschäftigte sich als eines der ersten mit dem Thema Kindesmisshandlung und entfachte eine Diskussion darüber in der amerikanischen Öffentlichkeit.

Das Buch erweckte ein enormes öffentliches Interesse. Einige von Joan Crawfords Freunden hatten Zweifel am Wahrheitsgehalt des Buches. Van Johnson, Ann Blyth und insbesondere Myrna Loy verteidigten Crawford. Kritiker warfen Christina Crawford vor, die Fakten übertrieben dargestellt zu haben. Douglas Fairbanks junior, Joan Crawfords erster Ehemann, sagte, die Joan Crawford, die er kenne, sei nicht die in dem Buch beschriebene Person. Cindy und Cathy Crawford, zwei jüngere Adoptiv-Töchter von Joan Crawford, sagten auch, sie könnten sich nicht an die im Buch geschilderten Ereignisse erinnern. Dagegen bestätigte Joans Adoptiv-Sohn Christopher Crawford Christinas Geschichte.
Einige Freunde von Crawford wie Helen Hayes, June Allyson, und Betty Hutton bestätigten, dass sich einige der im Buch geschilderten Ereignisse tatsächlich zugetragen hatten. Hutton hatte früher in der Nachbarschaft gewohnt und sagte, sie habe miterlebt, wie Crawford ihre Kinder misshandelt habe. Sie habe ihre eigenen Kinder ermuntert, mit Christopher und Christina Crawford zu spielen, um sie von der Situation in ihrem Elternhaus abzulenken. Eve Arden bezeichnete Crawford sogar als unfähige Mutter. Sie sei Alkoholikerin mit einem unberechenbarem Temperament gewesen.
In ihrem Buch »Understanding the Borderline Mother« vermutet Autorin Christine Ann Lawson, Joan Crawford sei Borderlinerin gewesen.
Sollte Joan Crawford tatsächlich Alkoholikerin und am Borderline-Syndrom erkrankt gewesen sein (beides gelten als psychische Krankheiten), dann sprechen Untersuchungen über und Erfahrungen von Kindern, deren Eltern unter diesen Krankheiten gelitten haben, für die Version von Christina Crawford. Es wird erst seit einigen Jahren ernst genommen unter welchen erschwerten Bedingungen Kinder von psychisch kranken Eltern (also auch Alkoholikern) aufwachsen. Sie gelten heute auch als »die vergessenen Kinder«.
Eine gute Darstellung über diese erschwerten Bedingungen liefert Michael Klein im wissenschaftlichen Artikel »Alkoholsucht und Familie – Kinder in suchtbelasteten Familien«: »Zu den von betroffenen Kindern insgesamt am häufigsten genannten Erfahrungen gehört die Unberechenbarkeit des elterlichen Verhaltens. … . Versprechungen, Vorsätze, Ankündigungen usw. werden oft nicht eingehalten, zugleich herrscht inkonsistentes Belohnungs- und Bestrafungsverhalten vor. Generell werden sehr viele Ambivalenzerfahrungen und Loyalitätskonflikte berichtet (etwa manchmal übermäßig verwöhnt und manchmal übermäßig bestraft zu werden; …). In manchen Fällen wurde deutlich, dass Kinder das süchtige Trinken ihrer Eltern auf sich selbst attribuierten, etwa wegen spezifischer eigener Fehlverhaltensweisen oder – im Extremfall – wegen ihrer bloßen Existenz.«
(Quelle: wikipedia.de, moviepilot.de)

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